Dienstag, 16. Oktober 2012
Es ist wieder ein Jahr vergangen und es hat sich soviel geändert in meinem Leben! 2012 war kein besonders gutes Jahr für unsere Familie. Im Frühjahr starb mein Schwiegervater plötzlich und unerwartet im Alter von 65. Kurz darauf verlor ich einen liebgewordenen Freund wegen Krebs, von dem ich vorher nicht wusste wie wichtig er eigentlich für mich war. Und vor knapp drei Wochen starb meine Mutter ganz plötzlich im Alter von 67 Jahren. Die dunkle Zeit hat im Frühjahr schon Einzug gehalten in unsere Familie, aber ich will nicht verbittert und wütend zurücksehen. Der Tod ist ein wichtiger Begleiter im Leben, ohne den wir niemals lernen würden, wie wichtig die Menschen um einen herum sind. Manchmal verliert man das aus den Augen. Ich bin dankbar für die Zeit die wir gemeinsam hatten, ich bin dankbar für das Gelernte, das in mir weiterleben kann. Ich bin dankbar für all das was mir bis jetzt mit auf den Weg gegeben wurde, die dunkelste Zeit steht noch bevor und ich bin mir sicher, ich trage das Werkzeug in mir um sie ruhig und hell leuchtend zu durchschreiten. Die innere Unruhe weicht jeden Tag mehr zurück und ich komme zur Ruhe. Es gibt gute Tage an denen ich das lächelnd zulassen kann und dann gibt es aber die Tage an denen ich das nicht aushalte und am liebsten schreien würde. Dann ziehe ich mich zurück und erledige nichts. Keine Anrufe, keine Mails, keine Aussenkontakte. Das ist wichtig für mich, damit ich nicht verrückt werde. Man sagt ja Zeit heilt alle Wunden, aber ich möchte gar nicht das diese "Wunde" jemals ganz verheilt. Als mein Vater vor 16 Jahren starb, konnte ich lange Zeit nicht zurückfinden. Ich habe Jahre gebraucht bis ich kummerfrei an ihn zurückdenken konnte. Heute klappt es wunderbar und dennoch ist diese Wunde nicht ganz verheilt, aber sie ist so genesen, das sie nicht mehr schmerzt und das ist das Wichtige finde ich. Momentan kann ich das noch nicht richtig begreifen, das sie nicht mehr hier sein soll. Die Zeit wird es bringen, das Verstehen wird klarer und der Schmerz wird irgendwann weggehen. Bis dahin bleibt mir nur die Trauerarbeit, mich liebevoll um das Grab kümmern, den Kindern ab und an von der Oma erzählen und sie in Gedanken mit mir tragen soweit es mir der gute Tag erlaubt.
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